Am 20. März: Sonnenfinsternis!

So wie hier wird sich der Mond vor die Sonne schieben. Bild: NASA
So wie hier wird sich der Mond vor die Sonne schieben. Bild: NASA
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Am 20. März kommt es zu einer Sonnenfinsternis, die bei wolkenfreier Sicht auch von Deutschland aus zu beobachten sein wird. Dabei schiebt sich der Mond – aus unserer „irdischen“ Perspektive – vor die Sonne, die dadurch je nach Standort zu 70 Prozent oder sogar noch mehr bedeckt wird. Wichtig: Besorgt euch rechtzeitig die Spezialbrillen, die es bei manchen Optikern gibt und die man auch im Internet bestellen kann. Denn nur mit einer solchen Sonnenfinsternis-Brille darf man das seltene Ereignis betrachten! Wer ungeschützt (oder nur mit normaler Sonnenbrille) in die Sonne blickt, riskiert ernste Schädigungen der Augen bis hin zur Erblindung.

Die diesjährige Sonnenfinsternis kann von ganz Deutschland aus verfolgt werden. Sie beginnt ab ca. 09.25 Uhr: Dann „berührt“ der Mond den Rand der Sonne und schiebt sich anschließend von Minute zu Minute mehr vor die „Sonnenscheibe“. Je nach Standort passiert das alles ein paar Minuten früher oder später. Zwischen ca. 10.30 und 10.50 Uhr (wieder abhängig vom Standort) ist schließlich das Maximum der Bedeckung erreicht: Im Norden von Deutschland verdeckt der Mond dann etwa 80 Prozent, in Süddeutschland immerhin noch knapp 70 Prozent der Sonne. Dadurch wird es deutlich dunkler – ein spektakulärer Moment! Anschließend gibt der Mond wieder mehr und mehr von der Sonne frei und ab etwa 12.00 Uhr ist sie wieder vollständig zu sehen. 

Hier eine vereinfachte Darstellung, die die Phasen der bevorstehenden Sonnenfinsternis zeigt. Einzelbilder: NASA
Hier eine vereinfachte Darstellung, die die Phasen der bevorstehenden Sonnenfinsternis zeigt. Einzelbilder: NASA

Die nächste Sonnenfinsternis, bei der es zu einer ähnlich großen Bedeckung kommt, findet in Deutschland erst im Jahr 2026 statt. Vorher kommt es allerdings zu weiteren Sonnenfinsternissen in anderen Regionen der Erde: Eine Liste findet ihr hier. Und auch in Deutschland wird man vorher noch einige Sonnenfinsternisse sehen – aber keine, bei der sich der Mond so weit vor die Sonne schiebt.

Jede Menge Infos zur Sonnenfinsternis vom 20. März stehen auf dieser Webseite und auch hier. Da seht ihr auch, warum es diesmal hierzulande keine „totale“ Finsternis gibt, bei der die Sonne komplett vom Mond bedeckt wird, sondern nur eine sogenannte „partielle“. 

Übrigens: Viele Sternwarten und ähnliche Einrichtungen führen am 20. März Veranstaltungen zur Sonnenfinsternis durch – bestimmt auch irgendwo bei dir in der Nähe! Vielleicht macht eure Schule ja mal an diesem Tag einen Ausflug dorthin!

Wie eine Sonnenfinsternis entsteht

Hier noch eine kurze Erklärung, warum es überhaupt zu einer Sonnenfinsternis kommt: Die Erde kreist um die Sonne, der Mond kreist um die Erde. Der Mond (und auch die Erde) werfen dabei natürlich immer einen Schatten – meistens einfach irgendwohin ins All, sodass man nichts davon sieht. Bei einer Sonnenfinsternis stehen Sonne, Mond und Erde genau auf einer Linie. Dann fällt der Schatten des Mondes auf unseren Planeten.

Du kannst dir die Bahn der Erde um die Sonne und die Bahn des Mondes um die Erde wie Scheiben vorstellen. Die Grafik zeigt: Die „Scheibe“ der Mondbahn ist schräg zur Scheibe der Erdbahn geneigt. Daher ist der Mond aus Sicht der Erde mal unterhalb und mal oberhalb der Sonne. Oben die Situation bei „normalem“ Neumond – stark übertrieben und vereinfacht dargestellt: Der Mond steht zwar zwischen Sonne und Erde, aber nicht exakt auf einer Linie. Unten ist das anders: Jetzt bilden Sonne, Mond und Erde genau eine Linie. Die Grafik ist natürlich nicht maßstabsgerecht, sondern soll nur das Prinzip veranschaulichen.
Du kannst dir die Bahn der Erde um die Sonne und die Bahn des Mondes um die Erde wie Scheiben vorstellen. Die Grafik zeigt: Die „Scheibe“ der Mondbahn ist schräg zur Scheibe der Erdbahn geneigt. Daher ist der Mond aus Sicht der Erde mal unterhalb und mal oberhalb der Sonne. Oben die Situation bei „normalem“ Neumond – stark übertrieben und vereinfacht dargestellt: Der Mond steht zwar zwischen Sonne und Erde, aber nicht exakt auf einer Linie. Unten ist das anders: Jetzt bilden Sonne, Mond und Erde genau eine Linie. Die Grafik ist natürlich nicht maßstabsgerecht, sondern soll nur das Prinzip veranschaulichen.

Nun kommt der Mond auf seiner Bahn um die Erde bei jedem Umlauf zwischen Sonne und Erde – und zwar immer bei Neumond (das ist sozusagen das Gegenteil vom Vollmond, bei dem der Mond auf der anderen Seite der Erde steht). Warum gibt es dann nicht bei jedem Neumond eine Sonnenfinsternis? Die Antwort hat damit zu tun, dass die Bahn des Mondes etwas geneigt ist.  Dadurch steht der Mond meist knapp unter- oder oberhalb der Linie zwischen Sonne und Erde – und sein Schatten verfehlt die Erde deshalb. Nur bei einer Sonnenfinsternis bilden alle drei Himmelskörper eine exakte Linie.

Diese Grafik illustriert, wie Kernschatten und Halbschatten entstehen. Sie zeigt auch noch einmal die leicht geneigte Bahnebene des Mondes um die Erde. Auch diese Grafik ist natürlich nicht maßstabsgerecht, was Größen und Entfernungen angeht.
Diese Grafik illustriert, wie Kernschatten und Halbschatten entstehen. Sie zeigt auch noch einmal die leicht geneigte Bahnebene des Mondes um die Erde. Auch diese Grafik ist natürlich nicht maßstabsgerecht, was Größen und Entfernungen angeht.

Eigentlich ist das alles noch viel komplizierter: Die Bahnen von Erde und auch Mond sind keine Kreise, sondern Ellipsen. Mal ist der Mond etwas weiter von der Erde weg und mal etwas näher – im Durchschnitt knapp 400.000 Kilometer. Und das gilt auch für den Abstand der Erde zur Sonne, von der wir (bei durchschnittlich ca. 150 Millionen Kilometern) mal etwas näher und mal etwas weiter entfernt sind. Das alles hat zur Folge, dass der Mond bei manchen Sonnenfinsternissen die Sonne völlig bedeckt, bei anderen um ihn herum ein kleiner Ring zu sehen ist (man spricht dann von einer Ringfinsternis).

Aber ob ganz oder nur ringförmig: Das sieht nur, wer sich auf der Erde im sogenannten Kernschatten befindet. Wer dagegen knapp außerhalb der Kernschatten-Zone eine Sonnenfinsternis beobachtet, sieht sie nur teilweise – also partiell. Diese Region wird vom sogenannten Halbschatten des Mondes bedeckt. Und genau das ist am 20. März auch in Deutschland der Fall.

Zur bevorstehenden Sonnenfinsternis sind von verschiedenen Einrichtungen Livestreams geplant. Sollte es bei dir bewölkt sein, kannst du sie über folgende Links erreichen: 

Wann genau der Mond die Sonne zu „berühren“ scheint, wann das Maximum der Bedeckung erreicht ist und wann die Sonnenfinsternis endet – das alles hängt von deinem Standort ab. Für Betrachter im Südwesten Deutschlands geschieht das alles einige Minuten früher als für jemanden, der das in Berlin oder noch weiter im Nordosten Deutschlands ansieht. Hier ein Fahrplan, der die verschiedenen Phasen mit den entsprechenden Zeiten ungefähr angibt: