FireBIRD

Die „Fire Magnifiers“ – Feuer unter der Lupe

Die Mission FireBIRD detektiert mit den beiden Satelliten TET-1 und BIROS Waldbrände und und andere „Hochtemperaturereignisse“ an der Erdoberfläche. Aufgrund der sensiblen Sensoren sowie der hohen Genauigkeit und Auflösung können sie auch kleine energieärmere Brände präzise erfassen.

Waldbrände und Brände in Savannengebieten nehmen weltweit an Häufigkeit und Schwere zu. Nach groben Abschätzungen sind zwischen 20 und 25 Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen auf Waldbrände und weitere unkontrollierte Feuer zurückzuführen. Auch wenn ein Teil des freigesetzten Kohlendioxids durch nachwachsende Biomasse gebunden wird, verbleiben im Zuge des Klimawandels große Teile des CO2 über Jahrzehnte in der Atmosphäre. Für die Zukunft wird erwartet, dass die Häufigkeit von Waldbränden aufgrund der Temperaturerhöhung durch den Klimawandel noch stark zunehmen wird.

Aufgrund der sensiblen Sensoren der beiden FireBIRD-Satelliten TET-1 und BIROS sowie ihrer hohen Genauigkeit und Auflösung kann das Duo nicht nur große Hochtemperaturereignisse, sondern auch kleine, energieärmere Brände präzise erfassen. Dazu gehören zum Beispiel „Wärmeunregelmäßigkeiten“ wie Vulkane, brennende Schiffe, Industrie-Hotspots, Gasfackeln, chemische Hitzeentwicklungen oder Schwelfeuer.

Vor FireBIRD konnte bei der Feuerdetektion nur auf Daten globaler Erdbeobachtungssatelliten zurückgegriffen werden. Diese haben allerdings relativ niedrige Genauigkeiten. Die Mission FireBIRD soll nicht nur Veränderungen der Oberflächentemperatur aufspüren, sondern auch Erkenntnisse über Aerosolaus Waldbränden und ihre Auswirkungen auf Wetter und Klima ermöglichen. Aerosole sind kleinste Teilchen in einem Gas wie der Luft.

FireBIRD kann aufgrund der Genauigkeit der Daten – neben der Funktion als Feuerfrühwarnsystem – auch einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zur Klimaforschung leisten. Ziel der Forschung ist, die Klimaveränderung durch die vom Menschen verursachten CO2-Emissionen mittels genauerer Daten besser untersuchen und Prognosen treffen zu können. Die Hauptnutzlast der beiden FireBIRD-Satelliten sind Infrarotkameras, die diese Anforderung erfüllen.

Vorteil der Wärmesensoren gegenüber rein visuellen Systemen ist die Unabhängigkeit von Wetter und Sichtverhältnissen. Ob bei Nacht, Regen oder verborgen hinter Rauch- und Aschewolken, die FireBIRD-Orbiter liefern verlässlich Ortungs- und Messdaten – und das, dank schneller Breitbanddatenübertragung und -verarbeitung, nahezu in Echtzeit. Die Daten sollen weltweit der wissenschaftlichen Nutzung zugänglich gemacht werden.

Zehn für eine Mission

Von Neustrelitz im Nordosten Deutschlands bis ins oberbayrische Weilheim – an sieben DLR-Standorten waren und sind zehn DLR-Institute und Einrichtungen am Satelliten BIROS der Wissenschafts- und Technologiemission FireBIRD beteiligt:

  • Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) als Teil des Institutsverbundes Earth Observation Centers (Neustrelitz und Oberpfaffenhofen)
  • Deutsches Raumfahrkontrollzentrum (GSOC) in der DLR-Einrichtung Raumflugbetrieb und Astronautentraining (Oberpfaffenhofen)
  • Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik (Göttingen)
  • Institut für Kommunikation und Navigation (Oberpfaffenhofen)
  • Institut für Optische Sensorsysteme (Berlin)
  • Institut für Raumfahrtsysteme (Bremen)
  • Institut für Robotik und Mechatronik (Oberpfaffenhofen)
  • Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik (Oberpfaffenhofen)
  • Institut für Technische Physik (Stuttgart)
  • Institut für Softwaretechnologie (Braunschweig)

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