Bei der Beobachtung von Vulkanen oder zur Erdbebenforschung werden interferometrisch Bewegungen der Erdoberfläche erfasst und mit Modellierungsergebnissen verglichen. Die zugrunde liegenden Modelle werden weiterentwickelt und damit das Verständnis über die ablaufenden Prozesse verbessert. So hat z.B. das GFZ anhand einer TerraSAR-X Zeitreihe erstmalig die räumliche Entwicklung des Schlotsystems und der Magmakammern im Colima Vulkan in Mexiko untersuchen können. Die räumlich und zeitlich hohe Auflösung von TerraSAR-X wird zunehmend auch für die Beobachtung von Infrastrukturen wie z.B. Brücken, Dämmen oder Gebäuden verwendet.
Neben den verschiedenen Anwendungen der SAR-Interferometrie stellte die Polarforschung den größten Teilnehmerkreis. TerraSAR-X Daten werden zur Erfassung und Bilanzierung der Eismassen verwendet, besonders in Grönland und der Antarktis. Die University of Miami untersucht z.B. die Auswirkungen des Rückgangs der Eismassen auf das umgebende Gelände. So stellten sie Hebungen von bis zu einigen Zentimetern pro Jahr im Umfeld das Vatnajökull auf Island und des Barnes Gletschers auf Baffin Island in Nordkanada fest. Beide Gletscher verzeichnen einen erheblichen Verlust an Eismasse. Im Vergleich zu den letzten TerraSAR-X Science Team Meetings ist eine Zunahme der Projekte in der Himalaya-Region zu verzeichnen. Gleiches gilt für die Entwicklung des Permafrostbereichs.