...Köln/Oberpfaffenhofen.Die Ausbrüche des Ätnas werden bereits seit geraumer Zeit auch intensiv aus dem Weltraum verfolgt. So beobachten Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen die Umweltauswirkungen der Ätna-Ausbrüche bereits seit Mitte Juli mit verschiedenen Instrumenten (GOME, ATSR-2, SAR) an Bord des europäischen Umweltsatelliten ERS-2 (European Remote Sensing Satellite).
Die jüngste Auswertung der mit dem Spurengas-Sensor GOME (Global Ozone Monitoring Experiment) gewonnenen Satellitendaten zeigt, dass große Gebiete derzeit mit einer bis zu zehnfach höheren Schwefeldioxid-Konzentration (SO2) belastet werden. Derzeit liegt das betroffene Gebiet südöstlich von Sizilien und hat inzwischen mit rund 350 000 Quadratkilometern fast die Größe der Bundesrepublik Deutschland erreicht.
Die giftige Schwefelverbindung, die auch für den sauren Regen mitverantwortlich gemacht wird, wurde durch die massiven Eruptionen des Ätna bis in eine Höhe von drei bis fünf Kilometer geschleudert. Am 25. Juli erreichte das betroffene Gebiet seine bisher größte Ausdehnung, und die Abgasfahne des Ätna konnte aufgrund der seit Tagen vorherrschenden Nordwestwinde bis in die rund 1 000 Kilometer entfernte Region südlich von Tobruk in Nordlibyen verfolgt werden. Die Bilder zeigen deutlich die Ausweitung und Verlagerung des betroffenen Gebietes zwischen dem 14. und 24. Juli.
Auch mit anderen Sensoren an Bord des Satelliten ERS-2, der in einer Höhe von rund 800 Kilometer die Erde auf einer polaren Umlaufbahn umkreist, kann der Ausbruch verfolgt werden. So etwa zeigt der ATSR-2 Sensor (Along Track Scanning Radiometer) sehr deutlich die Ausmaße der Abgasfahne, und in einer nächtlichen Infrarotaufnahme wird der heiße Kraterschlund des Ätna sichtbar. Die durch die Lavaströme ausgelösten Bodenveränderungen um den Ätna werden durch das Synthetik-Apertur-Radar (SAR) aus dem Weltraum deutlich aufgespürt.
Informationen über Auswirkung von Schwefeldioxid finden Sie beim Umweltbundesamt.