Aus Beobachtungen des weltweit einzigen Regenradars auf einem Satelliten wurden Beginn und Ende der westafrikanischen Regenzeit auf den Tag genau bestimmt, um die größtmögliche Genauigkeit der Ergebnisse zu erzielen.Wechselwirkungen zwischen Wüstenstaub und Wolken konnten von den DFD Wissenschaftlern somit für einen Zeitraum von fünf Jahren separat nach Jahreszeit und Luftmasse untersucht werden, um Abhängigkeiten der Untersuchungsergebnisse von den meteorologischen Bedingungen zu vermeiden. Eine solche detaillierte Analyse wurde erstmals großräumig aus Daten verschiedener Satelliten angewandt und verrät, dass verschiedene, zum Teil gegeneinander wirkende, Effekte auftreten, durch die der Wüstenstaub die Monsun-Bewölkung beeinflusst.
Im überwiegenden Fall stimmen die gefundenen Zusammenhänge zwischen Staubaktivität und Bewölkungszustand mit der allgemein anerkannten Hypothese der Unterdrückung konvektiver Aktivität durch Tröpfchengrößenverringerung überein.Dieser Effekt ist das Resultat einer großen Anzahl geeigneter Teilchen, an denen Wasserdampf kondensieren kann. Daher führt er zu einer relativ höheren Anzahl relativ kleinerer Tröpfchen (verglichen mit einer unbeeinflussten Wolke unter ansonsten gleichen Bedingungen).In einigen Fällen wurden aber auch gegenteilige Effekte beobachtet, bei denen die Lebensdauer der Wolken durch das Staubaerosol erhöht wird. In diesen Fällen fördert der Staub also die Wolkenbildung anstatt sie zu verringern. Überraschenderweise fanden die Wissenschaftler des DFD auch Hinweise darauf, dass die Staubteilchen selbst auch in der Lage sind, die Tröpfchengröße in bestimmten Wolken zu erhöhen.