Das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin ist derzeit an dem EU-Projekt „Arthero-Space“ beteiligt, bei dem es um die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper und vor allem die Blutzirkulation geht. Die Schwerkraft der Erde sorgt dafür, dass das Blut in die Beine gepumpt wird, in der Schwerelosigkeit dagegen verbleibt mehr Blut in der oberen Körperhälfte. Dadurch wird das Blutvolumen reduziert, so dass bei der Rückkehr auf die Erde nicht mehr genügend Blut im Körper ist und der Astronaut bewusstlos werden kann. Gerade für Flüge wie zum Beispiel zum Mars kann das ein Problem sein, da dort direkt nach der Ankunft gearbeitet werden müsste, so Dr. Carole Leguy, DLR-Wissenschaftlerin. Deshalb erforschen sie und ihre Kollegen derzeit die Reaktion des Kreislaufsystems auf der Kurzarmzentrifuge, um mit deren Hilfe in künstlicher Schwerkraft die Gesundheit des Astronauten durch ein effektives Training besser erhalten zu können. Zum Beispiel könnten die Astronauten mit ihrer Muskelkraft auf einem Rad die Zentrifuge antreiben, wodurch durch die Rotation Schwerkraft erzeugt würde und dies förderlich für die Fitness wäre, indem das Blut in den unteren Körperbereich transportiert würde. Leguy und ihre Kollegen möchten herausfinden, welche Abläufe in den Gefäßen und Gefäßwänden während einer Langzeitmission vor sich gehen. Das Wissen um die gesundheitliche Verbesserung bei der Rückkehr auf die Erde kann auch bei der Erforschung normaler irdischer altersbedingter Krankheiten und Bluthochdruckkrankheiten helfen: „Maßnahmen, die im Weltraum und der Erkundung des Weltraums dienen, haben auch immer eine Anwendung auf der Erde“, so Leguy. “Wir möchten durch unsere Hilfe für Astronauten auch gleichzeitig dem Menschen auf der Erde helfen”.
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