Experimente auf dem Kipptisch
Derzeit führt das DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin eine Studie in Zusammenarbeit mit dem US-Institut NSBRI (National Space Biomedical Research Institute) in der Forschungsanlage :envihab durch, bei der sechs Probanden für 28 Stunden bei einer zwölf-Grad-Kopftieflage gelagert werden, teilweise in kohlendioxidangereicherter Umgebungsluft. Damit untersuchen die Wissenschaftler die Auswirkungen der Verschiebung der Körperflüssigkeiten in die obere Körperhälfte und den erhöhten Kohlendioxidgehalt auf Gehirn und Augen. Es gibt Vermutungen, dass die Sehbeeinträchtigungen, die bei ca. 70 Prozent der Langzeitmissions-Astronauten auftreten, auf diese Einflüsse zurückzuführen sind. In :envihab werden bei der Studie die Bedingungen, unter denen Astronauten in der ISS forschen und leben, simuliert.
Nicht nur Astronauten werden von den Ergebnissen dieser Untersuchungen profitieren: Durch das bessere Verständnis der Vorgänge im Gehirn bei den Astronauten können außerdem Rückschlüsse für die Behandlung von zum Beispiel Patienten mit erhöhtem Hirndruck nach Hirnverletzungen gewonnen werden.
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Messung des Flüssigkeitsvolumens im Hirn in Echtzeit