Eine Mission zum Planeten Saturn und seinen Monden

Cassini-Raumschiff
Das Cassini-Raumschiff schwenkt in einen Orbit um Saturn ein.
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NASA..

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Die Cassini-Huygens-Mission ist eines der ehrgeizigsten Projekte, die jemals im Rahmen der Planetenerforschung unternommen wurden. Gestartet am 15. Oktober 1997, war die amerikanisch-europäische Planetensonde Cassini-Huygens fast sieben Jahre im Weltraum unterwegs zu Saturn, dem zweitgrößten Planeten unseres Sonnensystems. Die Sonde hat Mitte 2004 den riesigen Gasplaneten erreicht. Zurückgelegte Flugstrecke: rund 3,5 Milliarden Kilometer. Bislang sind drei amerikanische Raumsonden an Saturn vorbeigeflogen: Pioneer 11 (maximale Annäherung 20.800 Kilometer), Voyager 1 (maximale Annäherung 38.000 Kilometer) und Voyager 2 (maximale Annäherung 124.000 Kilometer).

Die Mission Cassini-Huygens besteht aus zwei Teilen: der Raumsonde Cassini und der europäischen Eintrittssonde Huygens. Die Eintrittssonde Huygens wurde am 25. Dezember 2004 von der Hauptsonde Cassini abgetrennt und hat am 14. Januar 2005 in einer über dreistündigen Mission die Atmosphäre und Oberfläche des größten Saturnmondes Titan untersucht. Die Raumsonde Cassini erforscht Saturn, sein Ringsystem, seine Magnetosphäre und sieben seiner Monde viel genauer, als dies mit allen bisherigen Raumsonden und Teleskopbeobachtungen möglich war. Mitte 2008 wurde die Mission erstmals verlängert und wegen der Tag-und-Nacht-Gleiche-Periode am Saturn auf den Namen „Cassini Äquinox-Mission“ getauft; diese endete offiziell im September 2010. Danach wurde die Mission unter dem Namen „Solstice Mission“ bis zum Jahr 2017 verlängert. Am 15. September 2017 wird die Mission enden, wenn die Raumsonde in Saturns Atmosphäre verglühen wird.

Die Mission soll fundamentale Fragen zur Entstehung und Entwicklung der Planeten sowie zur Entstehung unseres Sonnensystems beantworten. Saturn ist von der Sonne aus gesehen der sechste Planet und somit sehr weit von ihr entfernt. Aufgrund dieser großen Entfernung zur Sonne sind die gasförmigen und flüssigen Teile seiner Masse nicht verdampft, sondern seit ihrer Entstehung unverändert erhalten geblieben – für die Forscher eine unberührte „Schatztruhe“ aus der Anfangszeit unseres Sonnensystems.

260 Wissenschaftler aus 17 europäischen Ländern und den USA arbeiten an der Mission. Der Cassini-Orbiter wurde am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena, USA, entwickelt und gebaut. Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat die Sonde Huygens gebaut. Das Huygens-Kontrollzentrum befindet sich im European Space Operations Centre (ESOC) in Darmstadt.

In Deutschland beteiligen sich wissenschaftlich an dieser Mission das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Max-Planck-Gesellschaft (MPG), mehrere Universitäten sowie die deutsche Raumfahrtindustrie. Der deutsche Hauptbeitrag zu den Experimenten auf dem Cassini-Orbiter besteht in der Bereitstellung des kosmischen Staubdetektors CDA (Cosmic Dust Analyzer) zur Untersuchung von winzigen Teilchen im All. Der Staubanalysator untersucht elektrische Ladung, Geschwindigkeit, Flugrichtung, Masse und chemische Zusammensetzung. Die mechanischen Bauteile des Instruments wurden beim DLR in Berlin gefertigt.

Die Mission wurde nach dem italienisch-französischen Astronomen und Erforscher des Saturn, Giovanni Domenico Cassini (1625-1712), und dem Entdecker des Saturnmondes Titan, dem niederländischen Naturforscher Christiaan Huygens (1629-1695), benannt. Gestartet ist Cassini-Huygens am 15. Oktober 1997 an Bord einer Titan 4b-Centaur-Rakete von Cape Canaveral (Florida, USA). Das Projekt steht unter der Federführung der Weltraumorganisationen der USA (NASA) und Europas (ESA).

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