16. Dezember 2021 | 365 Quadratmeter Platz für leichte Teile

DLR eröffnet CFK-WingLab in Braunschweig

Ultraleichte Flügelstrukturen im vollen Maßstab können von nun an im CFK-WingLab des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erforscht und getestet werden. Das am 14. Dezember 2021 am DLR-Standort Braunschweig eröffnete Labor ermöglicht den Nutzenden Montageversuche und Tests von Demonstratoren des Systemleichtbaus.

Nach 2,5 Jahren Bauzeit steht die 365 Quadratmeter große Halle des WingLabs den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von nun an zur Verfügung, um große und leichte Flügel zu montieren und sie strukturell und funktionell zu testen. Dabei können sie jeden Schritt des Montagevorgangs digital erfassen und den Ablauf der jeweiligen Situation entsprechend dynamisch anpassen. Auch verschiedene Prüfverfahren sind möglich. „Das CFK-WingLab ergänzt die Infrastruktur des Instituts entlang der Prozesskette, um die Möglichkeit nun auch Forschungsfragen der Montage von Leichtbaustrukturen zu untersuchen.“ erklärt Prof. Martin Wiedemann, Direktor des DLR-Instituts für Faserverbundleichtbau und Adaptronik. „Mit der Anlagentechnik im CFK-WingLab werden wir systematisch Bauteilinformationen nutzen und ergänzen, die den digitalen Zwilling des realen Produkts anreichern.“ So können die Forschenden die digitalen Zwillinge in der virtuellen Welt mit unterschiedlichsten Algorithmen und Simulationen untersuchen und weiterentwickeln.

Roboter, 3D-Druck und kluge Köpfe

Auch ein Roboter befindet sich CFK-WingLab. Er hilft den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei der Erforschung des faserverstärkten 3D-Drucks. Ein Labor, in dem die Forschenden an Thermoplast-Werkstoffen arbeiten, rundet die neuen Möglichkeiten ab. Neben der experimentellen Infrastruktur zieht auch das abteilungsübergreifende Team des DLR Innovation Labs EmpowerAXin das CFK-Winglab ein. „Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden hier in Zukunft internationale Technologieanbieter und -nutzer Additiver Extrusionstechnologien mit endlosfaserverstärkten Materialien zusammenbringen“, erklärt Wiedemann. „Dies tun wir bereits seit Mai 2020 – nun haben wir dafür auch den entsprechenden Raum.“

Ausblick: Forschungen für Luftfahrt, Raumfahrt und Medizintechnik

Die Forschenden können nun direkt mit ihrer Arbeit im CFK-WingLab beginnen. Zahlreiche Projekte stehen bereits in den Startlöchern, um die neuen Möglichkeiten bei der Montage von Flügeln und Rumpfstrukturen zu nutzen. So steht unter anderem die Montage von extrem leichten Flügelstrukturen für die autonome DLR-Höhenplattform HAP-OMEGA im Vordergrund der aktuellen Arbeiten. Das Team des DLR Innovation Labs EmpowerAX arbeitet im Jahr 2022 insbesondere an den Themen der Technologie- und Materialbewertung und der Identifikation und Vorevaluierung von Use Cases. Diese reichen von Raumfahrtstrukturen bis hin zur Medizintechnik.

Kontakt

Jasmin Begli

Kommunikation Braunschweig, Cochstedt, Stade, Trauen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig
Tel: +49 531 295-2108