NASA Helikopter Crashtest mit DLR Composite Unterbodenstruktur.
Im Rahmen einer Kooperation von NASA und DLR fand am 1. Oktober 2014 ein full-scale Crashtest mit einem CH-46 Tandem Hubschrauber auf dem Gelände des NASA Langley Research Center statt. Bei dem aufwendig instrumentierten Crashtest war auch eine gemeinsam von DLR und CRC-ACS entwickelte Faser-Kunststoff-Verbund Unterbodenstruktur mit an Bord, die anstelle der ursprünglichen Metallstruktur in den Hubschrauber eingebaut wurde.
Die neuartige Struktur ist als Energieabsorber ausgelegt und soll die auf die Insassen einwirkenden Beschleunigungen reduzieren. Sie besteht aus einem sehr steifen Querträger und einer darunter liegenden ‚weicheren‘ Zone zur Energieabsorption. Das Konzept hatte sich zuvor in reinen Vertikaltests gut bewährt. In dem jetzt durchgeführten Crashtest wurden Aufschlagbedingungen mit einer zusätzlichen hohen Vorwärtsgeschwindigkeit gewählt. Aus über neun Metern Höhe wurde die 13,7 Meter lange Hubschrauberzelle an Stahlseilen Richtung Boden geschwungen. Kurz vor dem Aufprall wurden die Tragseile pyrotechnisch durchtrennt, sodass der Helikopter die letzte Strecke in freiem Fall zurücklegte. Mit einer Geschwindigkeit von circa 45 Stundenkilometern grub sich der mehr als 4,7 Tonnen schwere Rumpf in den nachgiebigen Boden aus Sand und Erde ein und kam bereits nach etwa einem Meter Vorwärtsgleiten zum Stehen. Durch das Eingraben des Hubschraubers entstanden extrem hohe Längsbeschleunigungen, die auf der Unterseite zu Rissen in der Haut und einer Kippbewegung der Querträger führten.
Der Test fand im Rahmen des NASA Transport Rotorcraft Airframe Crash Testbed (TRACT) Programms statt. Die Ergebnisse sollen dazu verwendet werden, das Aufprallenergieaufnahmevermögen sowie die Überlebensfähigkeit zu erhöhen und Hubschrauber somit sicherer zu machen.
Videos und Bilder zu dem Test finden sich unter folgendem Link:
http://www.nasa.gov/larc/14-035-nasa-helicopter-drop-test-smashing-success/