Solartürme Jülich
In Jülich betreibt das Institut für Solarforschung eine in Europa einzigartige Großforschungsanlage für solare Bestrahlungstests. Hier testen und entwickeln Forschende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit Industrieunternehmen Komponenten und Systeme für kommerzielle solarthermische Kraftwerke. Das Ziel ist solarthermische Kraftwerke effizienter und damit kostengünstiger zu machen. Außerdem testen die DLR-Institute für Solarforschung und für Future Fuels hier Verfahren zur solaren Wasserspaltung, zur Herstellung von solaren Treibstoffen und für die die Nutzung von Solarwärme in Industrieprozessen.
2000 bewegliche Spiegel lenken Sonnenstrahlen zu beiden Türmen
Vor den beiden Jülicher Solartümen stehen auf einer Fläche von circa zehn Hektar mehr als 2.000 bewegliche Spiegel (Heliostate). Sie fangen das Sonnenlicht ein, bündeln es und lenken es zu den beiden Solartürmen. Eine im DLR entwickelte Steuerungssoftware kann Teilmengen der Spiegel so ausrichten, dass mehrere Experimente gleichzeitig stattfinden können.
Im Solarturm-Kraftwerk nimmt ein volumetrischer Strahlungsempfänger an der Turmspitze das konzentrierte Sonnenlicht auf und erhitzt damit Umgebungsluft auf auf bis zu 700 Grad Celsius. Ein Dampferzeuger im Inneren des Turms erhitzt damit Wasser zu Wasserdampf, der eine Turbine antreibt, die über einen Generator Strom produziert. Auf halber Höhe des Turms befindet sich eine Forschungsebene für wechselnde Testeinbauten. Seit 2020 steht dem Solarturmkraftwerk der sogenannte Multifokusturm mit drei Forschungsebenen zur Seite.