European Proximity Operations Simulator (EPOS 2.0)
Die Großforschungsanlage European Proximity Operations Simulator (EPOS 2.0) der DLR-Raumflugbetriebs in Oberpfaffenhofen bietet eine Entwicklungs- und Testumgebung zur Simulation von Inspektions- und Annäherungsmanövern im Weltraum, dem sogenannten Rendezvous.
Anspruchsvolle Rendezvous- und Docking-Manöver
Die Großforschungsanlage des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) der Abteilung Raumflugtechnologie dient den Missionen für orbitale Wartungs- und Abschleppdienste, da diese äußerst anspruchsvolle Rendezvous- und Docking-Manöver erfordern. Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, autonom nicht-kooperative, passive Kundensatelliten anzufliegen, die über keine speziellen Vorrichtungen für Rendezvous und Docking verfügen. Hierfür sind neue, spezielle Navigations- und Dockingverfahren, Sensoren und Antriebssysteme nötig, die entwickelt und ausgiebig getestet und verifiziert werden müssen. Eine weitere Herausforderung ist der Anflug und das Andocken/Greifen von taumelnden Zielsatelliten.
Der European Proximity Operations Simulator (EPOS) 2.0 ist eine Anlage im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum (GSOC) für Konzeption, Entwicklung, Test und Verifikation von Rendezvous Sensoren und Systemen. Der Teststand besteht aus zwei Industrierobotern mit jeweils sechs Freiheitsgraden, von denen einer auf einer 25 Meter langen Schiene montiert ist. Hiermit werden in Echtzeit die Annäherung zweier Satelliten getestet, wobei ein Roboter die Bewegung des Service-Satelliten und ein Roboter die Bewegung des Kundensatelliten simuliert.
Eine Besonderheit der EPOS Anlage ist die hohe Positioniergenauigkeit im Submillimeterbereich über 25 Meter und eine hohe Kommandierungsrate von 250 Hertz. Mithilfe eines Hochleistungs-Sonnensimulators kann eine realistische Umgebungsbeleuchtung erreicht werden – eine wichtige Anforderung beim Testen von optischen Sensoren.
Ferner werden intensive Forschungsarbeiten zur Entwicklung neuartiger Technologien und Konzepte für Rendezvoussysteme zum robotischen Deorbiting von Raumfahrtrückständen durchgeführt.